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Arten und Verbreitung der Bengalkatze
Die Bengalkatze findet man in großen Bereichen des asiatischen Kontinents und auf etlichen pazifischen Inseln, wobei sie offenbar auch Lebensräume besetzt, die über sehr schwierige Lebensbedingungen verfügen. Da sich die Bengalkatze an jeden Lebensraum einzigartig angepasst hat, gibt es entsprechend viele Unterarten von ihr. Seit 1792 sind viele von ihnen beschrieben worden, allerdings sind noch nicht alle Unterarten genetisch bestätigt worden. Die meisten Unterarten unterscheiden sich unter anderem stark in Größe und Gewicht voneinander. Man nimmt an, dass die sogenannte Amurkatze eine Unterart darstellt, obgleich das genetisch noch nicht nachgewiesen werden konnte. Die Amurkatze ist 1871 beschrieben worden und kommt im südöstlichen Sibirien, in Korea, der Mandschurei und auf der Insel Tsushima vor. In Japan kommt die Iriomote-Katze vor, die man lange für eine eigene Art hielt. Aber es liegen genetische Beweise vor, dass sie eine Unterart der Bengalkatze ist und kommt allein auf der japanischen Insel Iriomote vor. Die Bengalkatze, über die wir hier sprechen, kommt in Indien und auch Myanmar, ebenso in Thailand, auf der Malaiischen Halbinseln und von Indochina bis zur Yunnan Provinz in China vor.
Die Unterart der Bengalkatze mit dem Zusatz javanensis kommt allein in Java und auf Bali vor. P. b.sumatranus lebt auf Sumatra und auf Tebingtinggi kommt sie ebenfalls vor. Eine weitere interessante Unterart ist die P.b. chinensis. Sie wurde 1837 beschrieben, nachdem sie in Taiwan und in großen Teilen Chinas mit Ausnahme in der Provinz Yunnan gesichtet wurde. In den Bergen des Kashmirs findet man die Bengalkatze mit dem Zusatz horsfieldi, die 1842 beschrieben wurde. Sie kommt im Punjab, Kumaon, Nepal, Sikkim und Bhutan vor. Diese Bengalkatze ist schon in sehr großer Höhe gesichtet worden und dies spricht dafür, dass Bengalkatzen sowohl die harten Klimabedingungen des Gebirges ertragen wie auch die heiß-feuchten Tropen bevölkern können. So findet man auf der Insel Borneo eine eigenständige Unterart, die mit Zusatz borneoensis betitelt wurde. 1939 beschrieb jemand die P. b. trevelyani, die als eigene Unterart ganz im Norden des Kashmir Gebirges lebt sowie im Punjab. Man kann sie auch im Süden von Baluchistan sehen. In der Provinz Hainan in China findet man die Bengalkatze mit dem Zusatz alleni im lateinischen Namen. Auch auf der philippinischen Insel Palawan gibt es ebenfalls eine eigenständige Unterart, die mit dem Zusatz heaneyi gekennzeichnet wurde. Sie wurde erst im 1997 als eigene Unterart beschrieben und anerkannt. Eine weitere Unterart findet sich auf den philippinischen Inseln Cebu, Panay und Negros. Sie wurde ebenfalls erst 1997 als Unterart bekannt und trägt den Zusatz rabori im Namen.
Die Bengalkatze kommt in großen Teilen Asiens vor. Am liebsten lebt sie in den dichten Wäldern, allerdings kann man sich durchaus auch in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten vorfinden. Die Bengalkatzen passen sich durchaus den Gegebenheiten an, allerdings stehen sie trotzdem wegen ihres großen Verbreitungsgebietes auf der Liste der bedrohten Arten. Denn in ihren Verbreitungsgebieten ist ihre Anzahl eher gering, da sie zum einen gejagt werden und zum anderen unter dem Verlust des angestammten Lebensraumes leiden. Die Bengalkatzen unterscheiden sich in ihren Unterarten vor allem in der Zeichnung ihres Felles, allerdings auch in der Größe und dem Gewicht. Die großen Amurkatzen können durchaus bis zu 7 Kilo schwer werden, während andere Unterarten, die in den Tropen leben, kaum die Hälfte wiegen und viel kleiner sind. Die Bengalkatze ist eine überaus faszinierende Wildkatze.
Die häuslichen Bengalkatze
Die Bengalkatze wurde in den 60er Jahren zum ersten Mal von der Genetikerin Jean Mill gezüchtet und ist daher eher eine noch relativ junge Katzenrasse. Sie entstand durch Kreuzung einer wilden Bengalkatze (Felis Bengalensis), auch bekannt als Asian Leopard Cat (kurz ALC), mit einer Hauskatze. Ziel war es einen exotische Katze zu erhalten, bei dem das sanfte Wesen einer Hauskatze mit dem wilden Aussehen der Wildkatze kombiniert ist. Die erste offiziell geplante Verpaarung mit einer Felis Bengalensis, führte Jean Mill im Jahre 1963 aus.
Hierbei liess sie ein Bengalenweibchen von ihrem schwarzen Hauskater decken und behielt ein getupftes Weibchen zur Rückverpaarung mit dem Vater. Nach einer Zuchtpause, bekam Jean Mill in den 70er Jahren, zur Unterstützung eines Genetikprogramms der Universität von Kalifornien, mehrere getupfte Weibchen der Asian Leopard Cats. Hier begannen dann auch die ersten Probleme, denn alle männlichen Nachkommen der F1-Verpaarung von einer ALC mit einer Hauskatze waren unfruchtbar. Somit konnte nur mit den Weibchen weitergezüchtet werden, indem man diese wieder mit einer Hauskatze oder einer ALC verpaarte.
Kater mit den gewünschten Charaktermerkmalen traten erst in der zweiten und dritten Generation auf.
Um diese Charakterzüge zu bewahren, musste auf weitere Rückkreuzungen verzichtet werden. Die Züchter griffen so auf die Egyptian Mau zurück, die der Bengalkatze recht ähnlich ist und Gesundheit und Widerstandskraft in die neue Rasse miteinbringen sollte. Andere Züchter dagegen verpaarten wieder mit nicht verwandten ALC um neue Blutlinien zu erhalten und den Inzuchtfaktor so gering wie möglich zu halten. Die Bengalkatze kann seit 1983 bei der The International Cat Association offiziell registriert werden und wurde zwei Jahre später zum ersten Mal auf einer TICA-Show dem Publikum vorgestellt.